Geschichten zur Geschichte der Benninghofer Grundschule
Die Geschichte unserer Schule beginnt im Jahr 1873.
Im Lauf der Zeit bis heute hat sie viele Veränderungen erfahren.
Vor also fast 140 Jahren wurde sie als "Höhere-Töchter-Realschule" gegründet. Um 1900 gab es aber auch 36 Jungen, denn aus der Realschule war eine "Volksschule" geworden.
Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges existiert keine Chronik. Erst 1943 taucht die Nachricht auf, dass alle Kinder mit ihren Lehrern und Lehrerinnen in den Odenwald evakuiert wurden. Dort sollten alle sicher vor den Bombenangriffen auf Dortmund und Hörde leben und lernen können.
Nach dem Ende des Krieges 1945 wurde der Unterricht von 8 Lehrern wieder aufgenommen. Es gab 10 Klassen, die in 4 Klassenräumen unterrichtet werden mussten. Das gelang natürlich nur dadurch, dass "Schichtunterricht" stattfand: die jüngeren Kinder hatten vormittags, die älteren nachmittags Unterricht.
Kreide, Tinte, Hefte gab es kaum. Aber wenigstens mussten die Kinder und Lehrer nicht frieren: es gab ausreichend Brennstoff, den das Hörder Stahlwerk kostenlos lieferte. Kostenlos...der Verkauf von Heizmaterial war verboten.
Trotzdem blieben sehr oft viele Kinder dem Unterricht fern. Woran das lag? Den Familien ging es nach dem Krieg schlecht! Ein Umfrage ergab zum Beispiel 1946, dass von 524 Schülern 188 keine eigenen Schuhe besaßen. Bei der ersten Schulentlassung Ostern 1947 gab es wegen Papiermangels keine Abschlusszeugnisse.
Es gab auch zu wenig zum Essen: Die Kinder wurden in der Schule jeden Tag mit einer "Schulspeisung" versorgt. Alle bekamen warmes Essen. Zum Beispiel Eintopf, der in großen "Thermophoren" in den städtischen Krankenanstalten Aplerbeck gekocht wurde und dann in der Schule an die Kinder ausgegeben wurde. Ein neuer Lehrer der Schule wohnte fast 6 Jahre lang im Lehrerzimmer. Es gab einfach noch nicht genügend Wohnungen für alle Menschen.
Ab 1960 wurde mit dem Bau der sogenannten "Hoesch-Siedlung" begonnen. Das sind die Mehrfamilienhäuser, die heute an der Kuhweide, Albinger- und Bojerstraße stehen und in denen weiterhin viele unserer Schüler wohnen. Plötzlich war das Platzangebot der Volksschule für die neu hinzu kommenden Kinder zu gering.
Dort, wo heute unser Bolzplatz ist, wurden deshalb zusätzlich 2 "Baracken" errichtet. 580 Schüler hatte die Volksschule Benninghofen damals.
1968/69 teilte sich die Volksschule in Grund- und Hauptschule. Die Grundschule verblieb in dem alten zweigeschossigen Backsteingebäude, das bis 1987 auf dem Gelände unseres heutigen Schulgartens stand. Die Benninghofer nannten sie später die "bunte Schule", denn zur 100-Jahr-Feier strichen die Kinder die Backsteine des Sockels bunt an.
Wegen steigender Schülerzahlen mussten weitere 2 Pavillons mit je 2 Klassenräumen auf dem Schulgelände errichtet werden. Einer wurde 1998 für die Schulhofgestaltung abgerissen. Im anderen befand sich bis 2008 der Kindergarten "Klabauterkinder", der in ein neues schönes Gebäude auf dem Schulgelände umziehen konnte.
1987 senkte sich der Fußboden im Lehrerzimmer der alten "bunten" Backsteinschule so stark ab, dass kein Mensch mehr sicher war in dem alten Schulhaus. Die Eichenbalken, die den Fußboden trugen, waren verschimmelt. Also begann während der letzten Schultage vor den Sommerferien 1987 eine große Umzugsaktion: die Grundschule zog in die Hauptschule. Diese schloss 1989/90 endgültig. Im November 1990 waren alle Klassen der Grundschule umgezogen und das alte Schulgebäude wurde abgerissen. Seitdem befindet sich dort unser Schulgarten, der inzwischen eingezäunt ist und sogar ein Gartenhaus hat.
Dank vieler Elterninitiativen verschönerte sich allmählich der triste Schulhof. Kinder, Eltern und Lehrerinnen bemalten ihn z.B. gemeinsam mit bunten Hinkelkästchen. Es folgte in Zusammenarbeit mit Künstlern die Innen- und Außenwandgestaltung der Schule. 1998 konnte nach fast vierjähriger Planung durch eine Initiative des Landes mit der naturnahen Gestaltung des Schulhofes begonnen werden. Im Rahmen der durch die Stadt Dortmund veranlassten Umbaumaßnahmen zum Brandschutz und mit Unterstützung kundiger Eltern hat unsere Schule ein neue Fassade erhalten und die Toiletten wurden saniert.
Zum Jahreswechsel 2011/12 wurde die Turnhalle, die nicht nur im Sportunterricht und von den Klabauterkindern, sondern auch von vielen Benninghofer Sportvereinen genutzt wird, saniert und mit Prallschutz an den Wänden und Trenntoren zum Geräteraum ausgestattet.
Die Benninghofer Grundschule ist zur Offenen Ganztagsschule geworden und wird z.Zt. von ca. 220 Kindern besucht.